Die Lüge des Monsooned Malabar

Herkunft und Geschichte

Früher wurde der Rohkaffee aus Indien per Segelschiff nach Europa transportiert. Die Holzschiffe fuhren von Indien um das Kap der guten Hoffnung und waren ca. 6 Monate unterwegs. Die Feuchtigkeit und der Meereswind  haben für eine vorzeitige Alterung des Rohkaffees gesorgt. Er hat sich dabei in Grösse, Aussehen und Struktur stark verändert. Auch in der Tasse war der Geschmack ganz anders als noch zuvor in Indien.

 

 

Mit den heutigen modernen Schiffen und Containern hat sich die Fahrzeit massiv verkürzt und die Bohnen sind besser geschützt. Als Folge daraus war der Geschmack des Kaffees in Europa nicht mehr derselbe wie gewohnt. Also haben die Produzenten/Exporteure damit begonnen, den vorzeitigen Alterungsprozess bereits in Indien durchzuführen. Dabei wird der Kaffee während 3 - 4 Monaten wird dem Regen und den Monsun-Winden ausgesetzt. Das bewirkt erneut, dass der Kaffee anschwillt, ausbleicht und rasch altert. Der Monsooned Malabar ist in Indien geschützt und wird nur in Indien an der Malabar-Küste von Kanataka und Kerala produziert.

 

 

 

Geschmack und Eigenschaften

Das Geschmacksprofil bewegt sich im Bereich: Erde, Leder, Gewürze, Nuss, Schokolade, Gemüse, Gummi, Holz, modrig, bitter, kantig, etc. Der Kaffee ist schwer und leider meist unangenehm im Mund. Monsooned Malabar produziert eine immense Crema, welche bei Kaffeetrinkern (fäschlicherweise) sehr beliebt ist. Aufgrund dieser Crema und wegen des Geschmacks wird der Kaffee sehr häufig als Robusta-Ersatz in Mischungen verwendet.

 

Die Röstung

Aufgrund seines speziellen Verarbeitungsprozesses muss der Monsooned Malabar anders geröstet werden als z.B. ein gewaschener Kaffee aus Guatemala. Oftmals beachten Kaffeeröster dies leider nicht und verbrennen den Kaffee leichtfertig.  Im Bild links sieht man einen typischen Röstfehler, der besonders bei Malabar immer wieder auftritt. Wir wurden dazu schon öfters um Rat gefragt. Diese Abplatzer gilt es zu vermeiden. 

 

Wird der Kaffee hell geröstet ist er geschmacklich nur schwer geniessbar und sehr nahe an einem x-beliebigen Standardkaffee. Wird er dunkel geröstet, dann ist er etwas erträglicher aber (wie oben beschrieben) fast immer verbrannt, sehr porös und lädt sich bei der Mahlung stark statisch auf. 

 

Wo liegt das Problem?

Monsooned Malabar ist enorm populär. Ich behaubte das 50% aller Kaffeeröstereien (wir übrigens auch) in der Schweiz schon einmal Monsooned Malabar im Sortiment hatten. Eine Suche bei Google nach Monsooned Malabar in der Schweiz zeigt die Verbreitung deutlich. Von klein bis gross. Sehr viele Röstereien führen Monsooned Malabar. Ebendieser Malabar wird heute im Handel als Spezialitätenkaffee vermarktet und verkauft. Das ist schlicht falsch und eine einzige Lüge.

 

Warum? Spezialitätenkaffee bezeichnet einen einzigartigen Kaffee, der in sehr limitierter Menge verfügbar ist, zum Produzenten zurück verfolgt werden kann und eine geschmackliche Qualität von mindestens 80 von 100 möglichen Punkten (gem. Definition SCA) erreicht.  Nach meiner Erfahrung ist das aber nicht realitätsgerecht. Eine Punktzahl von 84 für Spezialitätenkaffee hat sich über die letzten Jahre als Untergrenze bei Röstereien etabliert. Professionelle Verkostungen (z.B. Cup of Excellence) verlangen mittlerweile gar 86 resp. 87 Punkte für Ihre Versteigerungen. Ein Malabar erreicht in einer professionellen Verkostung mit Arabica Spezialitätenkaffees eher 80 Punkte und weniger. Er liegt damit im Bereich des Standardkaffees. Kommt hinzu, dass heute die Saisonalität bei Kaffee beachtet wird. Das bedeutet je frischer der Rohkaffee in der Rösterei ankommt umso besser. Spezialitätenkaffee wird häufig vakuumiert oder in speziellen Säcken transportiert und gelagert um eine rasche Alterung und damit geschmackliche Verschlechterung zu vermeiden. Bei Malabar geschieht mit dem monsooning genau das Gegenteil: Lagerung bis 6 Monate und vorzeitige Alterung der Rohkaffees. Dadurch wird die (wünschenswerte) Säure, Süsse und Fruchtigkeit reduziert. Der Kaffee nimmt Fehlaromen auf und wird weitgehend herb, modrig, nussig und ungeniessbar. Dadurch, dass der Kaffee viel Crema entwickelt, wird der Malabar oftmals als Robusta-Ersatz in Mischungen verwendet. Dadurch ist es dem Röster immer noch möglich "100% Arabica" auf die Kaffeepackung zu schreiben ohne die Crema oder Körper zu verlieren. Marketing halt. Geschmacklich wird die Mischung dadurch kaum besser. 

 

Fazit: Monsooned Malabar wird nur als Spezialitätenkaffee bezeichnet weil er eine Geschichte hat und einfach zu vermarkten ist. Diese Bezeichnung hat er jedoch aus objektiver geschmacklicher Beurteilung nicht verdient! Alle Röstereien, die Monsooned Malabar als Spezialitätenkaffee verkaufen, schaden dem Spezialitätenkaffeemarkt und werten die "echten" Spezialitätenkaffees ab. 

 

So, das musste mal gesagt werden. Ich bin offen für Kommentare diesbezüglich. Seid Ihr meiner Meinung? 

 

Liebe Grüsse aus der KAFISCHMITTE

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Kommentare: 23
  • #1

    Rolf Kamphausen (Donnerstag, 02 Mai 2019 10:04)

    Das Thema bin ich noch ausgeschmückt mit ein paar Extraargumenten (z. B. Wurmbefall) mal im Kaffeenetz (lange ist es her) angegangen.
    Weil da "Monsooned Malabar" extrem gehypt wurde.
    Vor allem wegen der phantastischen Crema:-):-):-)
    Sozusagen als Goldstandard unter den Kaffees.
    Das schmerzt natürlich.
    Daraus ergab sich dann ein langes und zähes ringen.
    Wenn ich einen Malabar auf der Kaffeeliste eines Rösters sehe ist das für mich auf jedenfall ein eindeutiges Zeichen dafür, dass ich mir gerade eine Rösterei und keine Spezialitätenkaffeerösterei anschaue;-)

  • #2

    René Fleischer (Freitag, 03 Mai 2019 23:43)

    Hallo zusammen,

    Grundsätzlich stimme ich dem Artikel in den meisten Bereichen zu. Jedoch muss ich „Oberlehrer“ etwas korrigieren. Es ist nicht richtig das Spezialitäten Kaffees mindestens 84 Punkte haben müssen. Ab 80 Punkten spricht man von einem Spezialitäten Kaffees. Des Weiteren gibt es Produzenten die den Mosooned Prozess sehr kontrolliert vollziehen und dafür hochwertige Kaffees verwenden. Man kann sich sicherlich darüber streiten, wie schade es ist tolle Bohnen für so etwas zu nutzen, aber es schmälert nicht die Bemühungen etwas gutes oder geschmacklich anderes zu produzieren. Sollte dann die Tasse am Ende Sauber und Süss sein und keine Fehler haben und zu dem noch schokoladig und würzig sein, mit Noten von Zedern Holz, Tabak und Muskat. So kann auch dieser Kaffee zum Spezialitäten Kaffee werden. Denn immer nur Blaubeere, Jasmin und Steinfrüchte, mit intensiver Süsse, oder Säure muss es ja auch nicht immer sein. Daher finde ich es ein wenig übertrieben hier grundsätzlich von einer Lüge zu sprechen. Aber ich gebe dir Recht die wirklich guten Monsooned sind selten geworden, was sie sicherlich auch zu einem Spezialitäten Kaffee macht. Gruss René

  • #3

    Roger Wittwer / KAFISCHMITTE (Samstag, 04 Mai 2019 16:27)

    Hoi René

    Danke für Deinen Kommentar. Du hast bezüglich der Punkte natürlich Recht. Ich habe das korrigiert. Aber die 80 aus dem Jahre 2009 sind wohl nicht mehr ganz zeitgerecht. Aber das spielt für die Definition keine Rolle. Ich kenne bisher keinen Malabar, der bei mir über 80 Punkte erhalten hätte. Wenn Du mal über einen stolperst, dann darfst Du mir sehr gerne ein Muster senden. Ich bin nämlich wie Du auch der Meinung, dass guter Kaffee nicht nur fruchtig, blumig, süss und sauer sein soll. Leider findet man richtig gute schokoladig-würzige Kaffees ohne Fehler nur selten. LG Roger

  • #4

    Dario F. Esposito (Mittwoch, 14 August 2019 19:03)

    Sie schreiben, dass Spezialitätenkaffee häufig vakuumiert oder in speziellen Säcken transportiert und gelagert werde, um eine rasche Alterung und damit geschmackliche Verschlechterung zu vermeiden und beim «Monsooned Malabar» genau das Gegenteil geschehe (Lagerung bis 6 Monate und vorzeitige Alterung der Rohkaffees). Die führt Sie zur Schlussfolgerung, dass alle Röstereien, welche «Monsooned Malabar» als Spezialitätenkaffee verkaufen, dem Spezialitätenkaffeemarkt schaden und die «echten» Spezialitätenkaffees abwerten würden.
    Interessanterweise führt eine kleine Rösterei aus Thalwil mit dem (mehr oder weniger) treffenden Namen «Fresh Coffee» ebendiesen «Monsooned Malabar» als Spezialitätenkaffee in ihrem Sortiment.
    Begeht jetzt also «Fresh Coffee» Etikettenschwindel (da der Begriff «Spezialitätenkaffee» geschützt ist; mind. 80 SCA-Punkte) oder habe ich gerade eine der wenigen «echten» Spezialitäten-«Monsooned Malabar»-Kaffees gefunden?

  • #5

    Roger Wittwer / KAFISCHMITTE (Donnerstag, 15 August 2019 11:32)

    Hoi Dario, danke für Deinen Beitrag. Ich kenne den Ernst von Fresh Coffee wie auch viele andere Röstereien, die Monsooned Malabar verkaufen. Ich schlage Dir vor, dass Du direkt mit Ernst Kontakt aufnimmst und Dich mit ihm über den Malabar austauschst. Und wenn Dir der Kaffee schmeckt, dann spielt es keine Rolle, ob er mehr oder weniger als 80 Punkte hat.

    Liebe Grüsse aus der KAFISCHMITTE

    Roger

  • #6

    Gerald Nitch (Montag, 07 Dezember 2020 17:19)

    Ich habe heute zum ersten Mal in meinem Leben "Moonsooned Malabar" getrunken. Die Bohnen hatte ich bei einem bekannten Kaffeemaschinen-Hersteller gekauft - der Name "Moonsooned Malabar" hat mich beeindruckt... Das Resultat ist enttäuschend. Dünner Kaffee mit wenig Aroma, weder im Geschmack noch im Geruch. Fazit: Mir schmeckt er nicht.

  • #7

    Wolfgang (Dienstag, 16 Februar 2021 23:51)

    Hi. Ich bin gerade ganz geschockt. Seit JAhren bestelle ich bei Fausto den Monsooned Malabar und finde ihn im Cappuccina einfach unerreicht. Immer mal wieder teste ich andere Espressobohnen, aber ich komme immer wieder zu Faustos M.M. zurück. Schokoladig, mild, köstlich. Verstehe das "Malabar-Bashing" nicht.

    Liebe Grüße

  • #8

    Roger Wittwer / KAFISCHMITTE (Donnerstag, 18 Februar 2021 21:05)

    Hallo Wolfgang, jeder Kaffee hat seinen Markt und Daseinsberechtigung. Der Malabar natürlich auch. Bloss nicht im Spezialitätenkaffee-Segment. Ich habe übrigens früher auch von Hari (Fausto) den Malabar bestellt. Es gibt für Dich keine Grund damit aufzuhören. Hari macht das super!

  • #9

    Wolfgang (Mittwoch, 03 März 2021 11:47)

    Okay, jetzt verstehe ich das besser - hatte gedacht, dass alles oberhalb Jakobs Krönung Spezialitätenkaffee wäre. :-)
    Danke für das Feedback-Feedback.

  • #10

    Noddi (Mittwoch, 15 September 2021 12:53)

    Hallo zusammen, hatte den MM mal in Südtirol getrunken und war angetan, da sehr wenig Säure und daher keinerlei Magenprobleme. Hab ihn dann hier im Ruhrgebiet aus einer Rösterei bezogen und in der Tat hell geröstet und schmeckt ok, mehr aber nicht. Was empfehlt ihr einem Kaffee-Junkie alternativ , der beständig übersäuerten Magen hat?
    Lieben Dank im Voraus.

  • #11

    Nicole (Mittwoch, 08 Dezember 2021 22:13)

    Hallo! Die Frage oben wollte ich auch stellen. Bin auf der Suche nach säurearmen Kaffee und Espresso auf den Monsooned Malabar gestoßen, u.a. bei Murnauer Kaffeerösterei.
    Welche Kaffees kann man empfehlen für Kaffeeliebhaber, deren Magen Säure nicht verträgt, aber die trotzdem nicht auf ihren Kaffee verzichten wollen?
    Vielen Dank!

  • #12

    Roger Wittwer / KAFISCHMITTE (Donnerstag, 09 Dezember 2021 09:37)

    Hallo zusammen, bitte entschuldigt meine späte Antwort auf Noddis Frage.

    Ich kenne leider die genauen Säureanteile der jeweiligen Arabicas nicht. Ich bin auch nicht sicher ob die geschmacklich wahrnehmbare Säure, diejenige Säure ist, welche Euch zu schaffen macht. Jedenfalls ist es so, dass Ihr Robusta meiden solltet, wenn Ihr Chlorogensäure vermeiden wollt (die ist es höchstwahrscheinlich, welche Euch auf den Magen schlägt). Zudem wird mit dünklerem Röstgrad ebenfalls Säure abgebaut. Ich denke auch dass tendenziell tiefer gewachsene Arabicas weniger Säure aufweisen. Es gibt Varietäten mit einem geringen Säureanteil (kenne ich aus Brasilien), die sind aber kaum auf dem Markt erhältlich. Es empfiehlt sich zudem eher Espresso als Filterkaffee zu trinken.

    Also meine Empfehlung (Bauchgefühl) als Ersatz für Indien Monsooned Malabar resp. tiefer Säure würde wie folgt lauten: Ein tiefgewachsener natural (ungewaschen) aufbereiteter brasilianischer Arabica (z.B. Red / Yellow Bourbon, Mundo Novo etc.), mitteldunkel - dunkel geröstet, als Espresso extrahiert.

    Bei uns wäre das typischerweise der Daterra welcher diesen Anforderungen exakt entspricht.

    Ich hoffe das hilft. :-)

    LG

    Roger

  • #13

    Edith (Donnerstag, 06 Oktober 2022 13:37)

    Also ich trinke seit einigen Jahren MM aus der "Kaffeebühne" in BC...ein herrlich leckerer, säurearmer Kaffee der aus einer Jura prima schmeckt. Meine Gäste mögen ihn auch...die Bohnen haben eine tolle Farbe, der Duft der Bohnen ist wunderbar..Mir wird schlecht, wenn ich in andere Tüten schaue und nur schwarz verbrannte und ekelig riechende Bohnen sehe...er muss dem schmecken, der ihn trinkt, alles andere ist für mich nur gequake.
    Und....es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben!

  • #14

    Frank (Dienstag, 29 November 2022 15:05)

    Wie Wolfgang bestelle ich auch schon seit Jahren den MM bei Fausto in München. Für mich im Cappu und auch Solo immer Top!

  • #15

    Bernd (Samstag, 31 Dezember 2022 10:31)

    Wie auch immer - ich röste ihn selbst und liebe das Aroma!
    Für mich ist keine andere Bohne zu diesem Preis so geschmackvoll.
    Top Bohnen von Espressone für 9,50 Euro da KG
    Mein absoluter Favorit - Geschichte hin oder her, schmeckt einfach sau gut!

  • #16

    Maximilian March (Montag, 16 Januar 2023 08:59)

    Habe sehr unterschiedliche Erfahrung mit Malabar Monsooned Kaffee gemacht und dabei eine Röstung für 28,80€ / kg entdeckt, dem jegliche Modrigkeit abgeht, der eine wunderbare schokoladige Note hat und sich allerbestens für den Genuss im Latte Macchiato eignet. So hat sich diese Röstung inzwischen als unsere Standardröstung etabliert und wir lassen uns weiter mit vollem Geschmack "belügen". Nun schaue ich mal was ihr an "schokoladigen" Röstungen habt. Das Bessere ist ja des Guten Feind.

  • #17

    Matthias (Dienstag, 17 Januar 2023 22:15)

    Ich kenne da eine Rösterei die hat einen wunderbaren MM. Bei anderen weiss ich es einfach nicht. Fast keine Säure, intensiver, würziger erdig-schokoladiger Geschmack, was will ich mehr. Also solche Verallgemeinerungen wie im Artikel helfen niemandem weiter.

  • #18

    Roger Wittwer / KAFISCHMITTE (Montag, 23 Januar 2023 10:32)

    Hallo zusammen, ich finde es spannend, dass mein Artikel aus dem 2019 immer noch Reaktionen hervorruft. Grundsätzlich gilt es zwischen objektiven Bewertungen von Spezialitätenkaffee und dem eigenen subjektiven Geschmack zu unterscheiden. Es ist durchaus möglich, dass Jemandem ein Spezialitätenkaffee mit einer Bewertung von 88 Punkten nicht schmeckt. Sei es aus persönlichen Geschmacksvorlieben, weil diese Person etwas anderes vom Kaffee erwartet oder der Kaffee ganz einfach ungewohnt schmeckt. Daran ist nichts verkehrt. So funktionieren wir Menschen. Ändert aber nichts dass der Malabar schmecken kann oder auch nicht. Wir sind alle einzigartig und mögen unterschiedlichen Dinge. Subjektiv eben. Unser Geschmack richtet sich nicht nach der objektiven Bewertung von Spezialitätenkaffee. Und das ist gut so.

    Aber statt hier nur zu schreiben, dass gute Röster einen tollen Malabar produzieren, schreibt doch bitte welcher Röster das ist? Ich denke viele Personen hier würden das gerne probieren. Würde ich selbst auch. Damit kann der Röster ein bisschen was verkaufen und wir erweitern alle unseren Horizont. Also immer her mit den Namen.

    Danke Euch und lg Roger

  • #19

    Stuttgarter (Montag, 23 Januar 2023 11:47)

    @Roger:
    Erst gerade eben auf dein Eintrag aufmerksam geworden.
    Auch ich gehört zu denen, die nach vielen Jahren doch mal den Malabar & Monaco von Fausto probieren mussten und was soll ich sagen, bin auch darauf hängen geblieben...
    Aber dein Tipp weiter oben werde ich beherzigen ( brasilianischer Arabica (z.B. Red / Yellow Bourbon, Mundo Novo etc.), mitteldunkel - dunkel geröstet, als Espresso extrahiert.)
    Ich leg nähmlich Wert darauf das die Bauern, die das tolle Gut anbauen, auch gut dafür entlohnt werden. Da ich selbst mal Kaffee gepflückt habe, weiß ich was für eine heftige Arbeit das ist, bis man mal 1kg Kaffee gesammelt hat. Deswegen suche ich Röster am liebsten mit Direct Trade die mein Geschmacksprofil treffen.

    Grüße aus Stuttgart

  • #20

    Dario F. Esposito (Donnerstag, 23 Februar 2023 14:56)

    Ich habe kürzlich den «Malabar» (Arabica) von Rast Kaffee und den «Balehonnur» (Canephora, ugs. «Robusta») von Dreiherzen Kaffee, beide aus Indien, miteinander verglichen.
    Dies unter dem Gesichtspunkt, dass, wie Roger schrieb, der Hauptzweck des Ersteren darin liegt, den Letzteren zu ersetzen.
    Mir persönlich schmeckt, als Espresso extrahiert, der «Balehonnur» besser als der «Malabar», wobei ich Letzteren aber keinesfalls als schlecht bezeichnen würde.
    Die von Roger beschriebene statische Aufladung in der Mühle habe ich bei beiden Kaffees festgestellt.

    Rast: https://www.rastshop.ch/de/kaffee/malabar-monsooned-aspinwall
    Dreiherzen: https://www.bean.ch/produkt/balehonnur-indien/

  • #21

    F.P. (Dienstag, 07 März 2023 14:10)

    Hallo Roger,

    es sind jetzt schon weit mehr als 10 Jahre vergangen als ich begonnen habe, mich intensiver mit Kaffees bzw. Espressos zu befassen - fair, hochwertig und gerne auch Bio. Mein Antrieb diesbezüglich war wohl das/mein schlechtes Gewissen und die Schwäche, dass ich gerne Kaffee/Espresso trinke. Industriekaffe-/Espresso kaufe ich schon lange nicht mehr.

    Mittlerer weile bin ich in regelmäßigen Zeitabständen Kunde einiger Kaffeeröstereien, deren Kaffee/Espresso zum Bsp. auf „coffeeness.de“ besprochen und bewertet werden.
    Ehrlich gesagt bin ich noch nie von einem dieser Kaffees/Espressos von den einschlägigen Kaffeeröstereien enttäuscht worden. Sei es Bohnenbild, Röstung, Geschmack, Beschreibung, Hintergrundinfos etc.

    Was nun den „Monsooned Malabar“ anbelangt, diesen beziehe ich regelmäßig von der „Speicherstadt Hamburg“. Hast Du diesen Kaffee schon mal verwendet? Das Bohnenbild: große und gleichmäßig geröstete makellose Bohnen. Intensiv und mit wenig Säure. Falls nicht, lasse ich Dir gerne mal eine Packung zukommen. Ich habe zu Hause in der Regel immer so 2 Espresso und 2 Kaffees zur Auswahl. Momentan sind es 3 Espresso
    (IL GUSTO – Speicherstadt, Neapolitanischer Espresso – Berliner Kaffeerösterei und Espresso - Angelique’s Finest) und 1 Kaffee („Monsooned Malabar“ - Speicherstadt. Meine Freunde und Bekannten wissen ja, dass es bei mir immer eine gewisse Auswahl gibt und entscheiden sich in der Regel für den „Monsooned Malabar“ - Speicherstadt.

    Was das Thema „Spezialitätenkaffee“ angeht, dies ist für mich ehr sekundär. Hype und Marketing spielen für mich eine bescheidene Rolle. Der Kaffee oder Espresso muss mir schmecken und somit wohl tuen.
    Übrigens: Habe mal zu einem Geburtstag „BLUE MOUNTAIN“ durch den Siebträger und durch die Kaffeemaschine gelassen und keiner hat es gemerkt.

    Danke für den Beitrag und die Reaktionen. Den einen oder anderen Bezugshinweis werde ich dankend ernst nehmen.

    Viele Grüße aus Thüringen

    F.P.

  • #22

    Johannes (Freitag, 25 August 2023 08:07)

    Gefallen haben mir die Hinweise auf die Geschichte und Herausforderungen der Verarbeitung.
    Aber hier wird Säure als erwünscht bewertet, was sich auch im offiziellen Bewertungsschema wieder spiegelt.
    Doch das besondere Merkmal von Monsooned Kaffee ist geringe Säure, wegen der er ja von manchem hoch geschätzt wird.
    Da empfinde ich die Geringschätzung im Artikel doch sehr anmaßend. Ich mag Säure im Kaffee nicht und mir sind irgendwelche Gremien, deren Anhänger sich gegenseitig auf die Schultern klopfen herzlich egal. Hauptsache mein Kaffee schmeckt mir.
    Professionell wäre ein neutraler Hinweis auf die unterschiedlichen Bewertungsmaßstäbe gewesen.
    Geschmack bleibt Geschmackssache.

  • #23

    Roger Wittwer / KAFISCHMITTE (Freitag, 25 August 2023 09:58)

    Danke für Deinen Eintrag.
    Es freut mich, dass Dir der MM schmeckt.
    Der Hinweis auf den Unterschied zwischen dem persönlichen Geschmack und standardisierten Verkostungsverfahren (sei es Cup of Excellence, Q-Grading o.ä.) finden sich von mir durchaus in obgenannten Kommentaren. Gerade letzte Woche hatte ich mehrere Kaffees auf dem Verkostungstisch (Kenya, El Salvador etc.) mit einem Score von > 88, welche mir persönlich so gar nicht geschmeckt haben. Müssen sie aber auch nicht, deswegen können sie dennoch professionell einen hohen Score erreicht haben.

    Mindestens bei Cup of Excellence geht es übrigens weniger um gegenseitige Lobhudeleien als vielmehr um die Kaffeebauern und ihre Arbeit, die gewürdigt werden soll. Jedenfalls habe ich das so erlebt. Zudem erhält Niemand einen Lohn für diese Woche der Verkostung.

    Mir geht es bei MM nicht mal um die Säure, rösten wir doch selbst Kaffees mit sehr geringem Säureanteil (Daterra Sweet Blue sowie der Moyobamba aus Peru). Das Geschmacksprofil als Ganzes erreicht nicht Spezialitätenlevel. Besonders nicht, weil sehr sehr häufig Fehlaromen im MM auftreten. Aber auch hier kenne ich aber Personen, die das mögen. Auch das ist OK. Ein hoher Säureanteil ist nicht unbedingt gewünscht, die Qualität der Säure ist relevant. Geschmackliche Balance und Klarheit ist gesucht. Fehlaromen strafen eine Kaffee stark ab in der professionellen Geschmacksbewertung.

    Ein paar Hilfsmittel:
    Ein (altes und nicht mehr verwendetes) Cupping Formular von Cup of Excellence, welches ich wegen der Erläuterungen sehr schätze. https://library.sweetmarias.com/wp-content/uploads/2020/09/COE_Cupping_Form-Vintage-old-version.pdf

    Zudem findet man hier vom Spezialitätenkaffeeverband ein paar Hinweise zur Verkostung von Kaffee: https://sca.coffee/research/protocols-best-practices
    Bei den "Individual Component Scores" lohnt es sich die Abschnitte durchzulesen.

    Fazit, einmal mehr: der persönliche Geschmack entscheidet, jede Person konsumiert, was ihm schmeckt, das ist auch gut so.

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