Eins vorab: Wir sind keine Weltverbesserer und verteilen keine Almosen. Ein Ghetto oder Slum zu einem wohlhabenden Wohnquartier zu wandeln steht weder in unserer Macht noch ist es unser Ziel. Kaffeebauern sind Menschen wie Sie und wir. Sie sind unterschiedlich, alt, jung, klein, gross, dick, dünn, Mann, Frau, haben Familie oder auch nicht. Aber sie alle arbeiten hart mit dem Ziel einen möglichst guten Kaffee zu produzieren und ihn gewinnbringend zu verkaufen. Den ihnen zustehenden Respekt zu erhalten ist dabei ebenso wichtig, wie einen hohen Preis zu erzielen. Die Bauern wollen weder unseren schweizerischen Lebensstil aufgezwängt bekommen noch wollen Sie bemitleidet werden. Sie haben Ehre, Stolz und sind Meister Ihres Fachs. Wir suchen nicht Kaffeebauern, die möglichst arm sind, damit wir mit einem höheren Preis viel Gutes tun können. Manchmal kaufen wir bei teuren internationalen Auktionen (z.B. Cup of Excellence) oder den Superstars der Kaffeeproduzenten ein (ja, das gibt's). Es ist unsere Pflicht, die Bauern korrekt zu entlöhnen. Sie stehen ganz am Anfang der Kaffeekette und verdienen Dankbarkeit für ihre Knochenarbeit. 

 

Wir kaufen den besten Kaffee weltweit. Punkt. Von den Kaffebauern erwarten wir viel anspruchsvolle, anstrengende und peinlich genaue Arbeit, Ehrlichkeit, schonender Umgang mit der Umwelt, gerechte Entlöhnung der Pflücker und vieles mehr. Mit unserer gerechten Bezahlung sollen die Bauern Ihr Leben etwas einfacher gestalten können und mehr finanzielle Sicherheit erhalten. Sie sollen sich etwas weniger darum sorgen müssen wie die Familie ernährt werden oder ob den Kindern eine gute Schulbildung ermöglicht werden kann. Meist können die Bauern sogar in zusätzliches Material für die Kaffeproduktion investieren (was sie sehr gerne tun). Das Leben der Bauern soll etwas angenehmer und sicherer werden sowie mehr Stabilität und Planbarkeit erhalten. Ein guter Lohn ist die Grundlage zur Befriedigung grundsätzlicher Bedürfnisse, die in der Schweiz (leider) als selbstverständlich erachtet werden. Immer aber ist unser Respekt, die Ehrlichkeit und die Menschlichkeit wichtiger als das reine Geld. Wir kaufen unseren Kaffee mit dem Herzen und bezahlen mit Geld.

 

Ein Grossteil unseres Kaffeesortiments stammt aus direktem und sehr fairem Handel. Aber was bedeutet dies? Unsere Rösterei ist noch zu klein um selbständig zu importieren (das tun wir nur ab und zu). Kaffee-Importe sind aufwändig und mühselig. Wir legen Wert darauf, dass die Importe professionell durchgeführt werden. Das erspart sowohl dem Kaffeebauern wie auch uns viel Stress und Ärger. Meist suchen wir uns einen Rohkaffee-Importeur, der für uns die Kaffeebohnen nach Europa holt. Wenn die Bohnen mal heil in Europa sind, dann haben wir sie schnell bei uns in der Rösterei.

 

Bevor wir einen Kaffee importieren sprechen wir mit den Kaffeebauern. Wir verkosten Muster der aktuellen Ernte und geben den Kaffeebauern Rückmeldung. Den Kaffee, den wir einkaufen ist Spitzenqualität und in der Regel nur in Kleinstmengen verfügbar. Diese hohe Qualität stammt dann meist von einer bestimmten Ecke der Plantage, die Kaffeekirschen wurden gezielt gepflückt oder setzen sich aus ausgesuchten Varietäten zusammen. Diese Ernten sind sogenannte Microlots und bestehen oftmals aus weniger als 30 Sack. Wenn wir so ein Microlot kaufen wollen, dann vereinbaren wir mit dem Bauern die Menge und diskutieren über den Preis. Manchmal übernehmen wir den Preisvorschlag des Kaffeebauern. Meistens jedoch bezahlen wir deutlich mehr als die vorgeschlagenen Preise. Fast immer bewegen wir uns beim doppelten bis fünffachen der gängigen Fairtrade-Preise (z.B. Max Havelaar). Manchmal legt aber auch der Importeur die Preise fest. Da wir aber mit den Produzenten in Kontakt stehen, wissen wir was genau beim Bauern ankommt. Wenn nötig überweisen wir dann noch zusätzliches Geld, damit der bezahlte Preis für den Kaffee auch für uns stimmt. Die Bauern fallen dann jeweils fast vom Hocker, wenn wir Ihnen das mitteilen. Soviel Respekt für Ihre Arbeit bekommen sie leider selten... :-)

 

Es ist durchaus oft der Fall, dass wir mit den Kaffeebauern ein oder zwei Jahre im Kontakt stehen, bevor wir Ihren Kaffee kaufen können. Aufgrund unserer Grösse können wir nicht alles und in beliebiger Menge kaufen. Aber irgendwann klappt es meist und dann ist unsere und die Freude der Kaffeebauern umso grösser. Auch wenn die Kaffeebauern irgendwann Unterstützung benötigen, in welcher Form auch immer, dann haben wir ein offenes Ohr und versuchen zu helfen. Egal worum es geht, wie gross oder wie klein das Problem ist. Wir betrachten die Kaffeebauern als Freunde und nicht als unbekannte Produzenten. Und Freunden helfen wir gerne. 

 

Wir arbeiten mit den Kaffeebauern ausschliesslich langfristig. An einem einmaligen Import haben wir kein Interesse. Und dies ist auch für die Bauern wichtig. Schliesslich garantiert es für sie finanzielle Stabilität und Sicherheit. Zudem sind sie sehr motiviert allerberste Qualität abzuliefern. Und davon profitieren letztendlich alle. Diese langfristigen, ehrlichen Beziehungen ermöglichen es uns oftmals, Kaffee einzukaufen, den gerne andere (und teilweise sehr renommierte internationale) Röstereien haben möchten. Die Kaffeebauern behalten dieses Microlot aber lieber für uns, bekommen einen tollen Preis dafür und geniessen unsere Wertschätzung Ihrer hervorrragenden Arbeit. Uns macht dies natürlich sehr (sehr!) Stolz, meist exklusiven Zugang zu den besten Ernten eines Kaffeebauern zu bekommen. Das ist mehr als Handel, das ist Freundschaft.

 

Auch nachdem der Kaffee bei uns eingetroffen ist, geht unsere Zusammenarbeit mit den Bauern weiter. Wir erstellen zum Beispiel die Etiketten gemeinsam mit den Bauern. Sprechen über die nächste Ernte, was könnte verbessert werden, wie können wir helfen etc. Wir besuchen die Bauern natürlich auch. Nicht jedes Jahr, aber immer öfter. :-)

 

Natürlich sind nicht alle Kaffees aus unserem Sortiment direkt gehandelt. Ein kleiner Teil (z.B. aus Äthiopien, Kenya) kaufen wir ein von Händlern, die wir persönlich (aus dem realen Leben) kennen und denen wir vertrauen. Diese Händler bezahlen sehr fair aufgrund der Kaffeequalität und pflegen ebenso langfristige Beziehungen zu den Kaffeebauern. Auch diese Kaffees sind immer im Minimum zu den gängigen Fairtrade-Preisen gehandelt. Darunter kaufen wir nie ein. 

 

Wir stehen für absolute Transparenz. Das verlangen wir auch von unseren Rohkaffee-Importeuren. Deshalb deklarieren wir ab August 2013 bei jedem Kaffee den Preis, den der Kaffeebauer für den jeweiligen Kaffee erhalten hat. Diese Offenheit ist leider selten im Kaffeeröstgeschäft. Die Kaffeeröster drücken noch immer überall die Preise und haben Angst sich rechterfertigen zu müssen, wenn sie Preise offenlegen. Leider ist gerechter Handel immer noch zu sehr ein Marketing-Instrument als Realität. Wir hoffen dennoch, dass viele Röstereien unserem Beispiel folgen werden. (Die Hoffnung stirbt zuletzt.) Der Schritt zur Offenheit gibt dem Kunden die Möglichkeit zu erkennen, dass Marktpreise und auch Fairtrade-Preise immer noch viel zu tief sind.  Unser direkter, aufwändiger Handel bringt den Kaffeebauern deutlich mehr Erlös. Von der Wertschätzung ganz zu schweigen. 

 

Das ist unser Weg. Sicherlich können wir noch vieles verbessern. Ihre Gedanken zu unserem Ansatz interessieren uns sehr. 

Unsere Meinung Dazu in den Medien

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htr hotelrevue Nr. 40
Guter Artikel zum Thema Max Havelaar + Fairtrade. Wir wurden interviewt, da wir eine der sehr wenigen Röstereien in der Schweiz mit direktem Handel sind.
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